Hintergrund

Wir erleben eine Zeitenwende. Und das bedeutet: Die Welt danach ist nicht mehr dieselbe wie die Welt davor“ – so beschrieb Bundeskanzler Olaf Scholz die Situation Deutschlands und Europas am 27. Februar 2022, wenige Tage nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Mitten in diesem Umbruch begann die Bundesregierung, die erste Nationale Sicherheitsstrategie für Deutschland zu entwickeln. In ihrem Koalitionsvertrag hatten sich die Regierungsparteien der Ampel-Koalition darauf geeinigt, ein solches Dokument vorzulegen. 

Die Herausforderungen waren und sind groß. Krieg in Europa, heraufziehender Großmachtkonflikt, technologisches Wettrüsten, gesellschaftliche Polarisierung und eine sich verschärfende Klimakrise: Dies sind nur einige der Probleme, auf die die deutsche und europäische Politik in den kommenden Jahren ambitionierte Antworten finden müssen. In ihrer Auftaktrede zur Strategieentwicklung im März 2022 legte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock drei Säulen fest, auf denen die Strategie basieren sollte: die Unverletzlichkeit unseres Lebens, die Sicherheit unserer Freiheit und die Sicherheit der Grundlage unseres Lebens. 

Entlang dieser Grundsätze wurde die erste Sicherheitsstrategie Deutschlands ressortübergreifend entwickelt und schließlich am 24. Juni 2023 von der Bundesregierung vorgestellt.

Was hier los war

Um den Strategieprozess der Bundesregierung zu begleiten, haben wir im Juli 2022 49security ins Leben gerufen – eine kuratierte Plattform rund um die deutsche Sicherheitspolitik nach der Zeitenwende. Im Laufe des darauffolgenden Jahres gingen wir hier gemeinsam mit Expert:innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik vielen der drängendsten Fragen der Gegenwart nach: Wie kann Deutschland Sicherheit in und außerhalb Europas gestalten? Was braucht es für Frieden und Wohlstand zuhause und mehr strategisches Engagement nach außen? Und was ist eigentlich wirklich anders als vorher in dieser​„Welt danach“?

Auf 49security bündelten wir die wichtigsten Themen und Debatten rund um die Nationale Sicherheitsstrategie und boten Raum für starke Meinungen, vielfältige Stimmen und Impulse dazu, wie Deutschland sich in dieser sich rapide wandelnden Welt künftig besser aufstellen kann. Nachzulesen sind die Ergebnisse in Form von mehr als 150 Meinungsbeiträgen, Artikeln, Interviews und Debatten.

Das Projekt ist nun abgeschlossen, aber die Beiträge bleiben online. Denn die Debatten über die deutsche und europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik, die diese Plattform mit angestoßen hat, gehen weiter.

Und der Name?

Ein symbolisches Scharnier zwischen Deutschland, Europa und der Welt – im besten Fall erfüllt eine nationale Sicherheitsstrategie auch diese Funktion. Diese Idee haben wir mit dem Namen unserer Plattform aufgegriffen. Wir haben Bezug genommen auf +49, die internationale Vorwahl Deutschlands. Wer Botschaften nach Deutschland schicken möchte oder auf Antworten aus Deutschland hofft, muss hier anrufen. 

Aber es steckt noch mehr drin. Unser​„Plus“ meinte und meint, dass mehr möglich ist: mehr Vorstellungskraft, mehr Strategie, mehr Gestaltungswillen, mehr Zuhören, mehr Partnerschaft. Und welch besserer Weg, um damit loszulegen, als mit einem Mehr an Stimmen und Ideen?

Redaktion und Kontakt

49security war ein Projekt des Global Public Policy Institute (GPPi) in Berlin. Finanziell unterstützt wurden wir dabei vom Auswärtigen Amt. Redaktionell betreut wurde die Plattform von einem Team des GPPi. Die Verantwortung für die in den Beiträgen und Interviews vorgetragenen Inhalte, Meinungen und Quellen liegt weiterhin bei den jeweiligen Autor:innen.

Bei Fragen erreichen Sie uns per Mail an gppi@​gppi.​net.

Beitragsvorschläge

Wir nehmen keine Beitragsvorschläge für 49security mehr entgegen.