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Aus der Redaktion: Eine Strategie für „die Welt danach“

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Photo: CLEMENS BILAN/EPA-EFE/Shutterstock

In Big Picture: Prioritäten für die Nationale Sicherheitsstrategie
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Was bedeuten Sicherheit und Strategie in einer Welt nach der „Zeitenwende“? Und wie kann sich Deutschland darin besser aufstellen? Diesen und anderen Fragen gehen Expert:innen in den kommenden Monaten hier nach. Eine Vorausschau.

Wir erleben eine Zeitenwende‘. Und das bedeutet: Die Welt danach ist nicht mehr dieselbe wie die Welt davor“ – so beschrieb Bundeskanzler Olaf Scholz die Situation Deutschlands und Europas am 27. Februar 2022, wenige Tage nach dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine. Mitten in diesem Umbruch erarbeitet die Bundesregierung nun die erste umfassende Nationale Sicherheitsstrategie für Deutschland.

Die Herausforderungen sind groß. Krieg mitten in Europa, heraufziehender Großmachtkonflikt, technologisches Wettrüsten, gesellschaftliche Polarisierung und eine Klimakrise, die unsere Lebensgrundlagen bedroht – für all diese Probleme muss die Politik ambitionierte Antworten finden, um Sicherheit in einer Welt zu gewährleisten, in der Konkurrenz und Machtbestreben die Suche nach gemeinsamen globalen Lösungen oft überschatten. 

Doch was ist wirklich anders als vorher in dieser Welt danach“? Und was folgt daraus für die deutsche Politik, die sich nicht erst seit Bundespräsident Joachim Gaucks Forderung, Deutschland müsse in der Welt mehr Verantwortung“ übernehmen, mit komplexen Sicherheitsrisiken und ungewissen Partnerschaften konfrontiert sieht? 

Von Afghanistan bis Mali und zwischen Unterseekabeln und Weltraumsatelliten: Wie kann Deutschland zukünftig Sicherheit in und außerhalb Europas gestalten? Was braucht es für Frieden und Wohlstand zuhause und mehr strategisches Engagement nach außen? Diesen Fragen widmen sich in den kommenden Monaten deutsche und internationale Expert:innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik auf dieser Plattform. Ihre Ideen und Empfehlungen fließen in den partizipativen Prozess zur Erarbeitung der Nationalen Sicherheitsstrategie ein. Wir möchten dabei auch internationalen Stimmen eine Plattform geben – gerade denjenigen, denen die deutsche Politik und Öffentlichkeit in den letzten Jahren zu wenig Gehör geschenkt hat.

In mehreren thematischen Schwerpunkten wollen wir zum Nachdenken über Sicherheit und Strategie anregen, Vorschläge präsentieren und Debatten anstoßen. Dabei legen wir bewusst ein breites Sicherheitsverständnis an – und starten mit einer Debatte zu den ganz großen Fragen: Welchen Prioritäten sollte sich die Strategie widmen – und wie kann das gelingen? 

In Meinungsbeiträgen, Interviews und Streitgesprächen bietet 49security Platz für starke Thesen, vielfältige Stimmen und Anregungen dazu, wie Deutschland sich besser aufstellen kann. 

What’s in a name?

Ein symbolisches Scharnier zwischen Deutschland, Europa und der Welt – im besten Fall erfüllt eine nationale Sicherheitsstrategie auch diese Funktion. Diese Idee haben wir mit dem Namen unserer Plattform aufgegriffen. Wir nehmen Bezug auf +49, die internationale Vorwahl Deutschlands. Wer Botschaften nach Deutschland schicken möchte oder auf Antworten aus Deutschland hofft, muss hier anrufen. Aber es steckt noch mehr drin. Unser Plus“ meint, dass mehr möglich ist: mehr Vorstellungskraft, mehr Strategie, mehr Gestaltungswillen, mehr Zuhören, mehr Partnerschaft. Und welch besserer Weg, um damit loszulegen, als mit einem Mehr an Stimmen und Ideen?


Mehr Infos zum Hintergrund von 49security sowie zum Thema Beitragsvorschläge gibt es hier.


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